Spot an auf das Magazin Louise, die Online-Plattform für moderne Nähfans.

Ein Interview mit Julie vom Magazin Louise über den Start ihres einzigartigen Konzepts.

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Es ist noch kein Jahr her, da hat Julie vom Magazin Louise ganz allein etwas angefangen, was es in der Nählandschaft vorher noch nicht gab: ein Online-Magazin für Nähfans mit Artikeln rund um Neuigkeiten, Inspirationsquellen, technische Informationen und mehr. Kurz gesagt: alles, was eine Näherin im Jahr 2019 braucht, um weitere Anregungen zu finden! Wir haben daher für alle (treuen und zukünftigen) Louisettes den Kopf hinter dem Magazin Louise über ihren Job befragt und dazu, welche Rolle das Nähen in ihrem Leben spielt.  

Wie bist du auf die Idee gekommen, das Magazin Louise zu gründen?

Ich habe das Nähen von meinen Großeltern, die Schneider waren, gelernt. Als ich mit meinem ersten Kind schwanger war, habe ich (wieder) angefangen zu nähen und war sofort süchtig danach. Sogar so sehr, dass ich meinen technischen Job aufgegeben habe, um in diesem Beruf zu arbeiten. Ich habe fast ein Jahr lang eine Ausbildung absolviert und dabei eine Marke für Kinderbekleidung entwickelt. Das war ein großes Abenteuer, das fast 3 Jahre angedauert hat. Es war sehr kompliziert, um es allein zu managen und in die Gewinnzone zu bringen, daher habe ich das Projekt beendet. 

Dann bin ich zufällig in ein Dorf in der Nähe von Fontainebleau gezogen und es stellte sich heraus, dass mein Nachbar kein Geringerer war als der Macher vom Blogzine Hello, einem Online-Magazin für Dekoration. Dabei ging mir ein Licht auf! Für das Thema Nähen gab es kein schönes Webzine und ich hatte die besten Karten, um so etwas selbst zu starten: Webfähigkeiten, Wissen über die Welt des Nähens, Leidenschaft ... Innerhalb nur weniger Wochen war es fertig!

Woher kommt der Name Magazin Louise und Louisettes als Bezeichnung für deine Leser?

Louisette ist der Name meiner Oma. Sie hat mir gemeinsam mit meinem Opa das Nähen beigebracht. Sie hatten beide eine Schneiderwerkstatt. Das Magazin Louise ist daher eine Ehrbezeugung an meine Oma. Aber sie hat nicht verstanden, dass ich meinen intellektuellen Beruf zugunsten des Nähens aufgegeben habe. Sie hat es als eine Art des Versagens bezeichnet. Ich denke, dass dieser Schritt ihr irgendwie Angst eingejagt hat. Ich hätte ihr gern gezeigt, dass sie falsch lag und dass das Nähen einen Platz in der Welt von heute hat. Leider ist sie im letzten Sommer verstorben, kurz nachdem ich das Magazin entwickelt hatte. 

Auf welchen Teil vom Magazin bist du am meisten stolz?

Stolz empfinde ich vor allem dann, wenn ich Nachrichten von Lesern aller Altersgruppen mit verschiedenen Hintergründen bekomme, die mir erzählen, dass sie das Magazin entdeckt haben und verrückt danach sind. Ich hätte nie gedacht, dass ich soviel ermutigende und liebevolle Botschaften bekommen würde. Das ist unglaublich rührend. Erst in der letzten Woche hat mir eine ungefähr fünfzig Jahre alte Frau einen Nachricht geschrieben, die mich zu Tränen gerührt hat.  

Warst du schon als Kind kreativ oder hast du da schon genäht?

Ich habe schon immer Tätigkeiten geliebt, bei denen ich selbst buchstäblich Hand anlegen musste, dazu gehört auch das Kochen. Früher habe ich Torten mit aufwändigen Dekorationen gemacht, Außerdem finde ich, dass das Kochen und das Nähen vieles gemeinsam haben. Es erfordert Kreativität, aber auch Präzision.

Woher bekommst du deine Inspirationen?

Eigentlich aus allem um mich herum: Passanten auf der Straße, Filme oder Serien, Schaufenster und natürlich Instagram. Instagram finde ich auf der einen Seite toll, auf der anderen Seite aber auch beängstigend. Es ist ein Netzwerk, das ausschließlich auf dem Bild eines perfekten Traumlebens basiert, das weit von der Realität entfernt ist. Für mich ist es aber ein wichtiges Hilfsmittel, um Trends oder neue Produkte zu entdecken.

Was ist für dich eine Herausforderung?

Es ist eine Herausforderung, eine Situation zu bewältigen und eine Art und Weise zu finden, um sich selbst zu beweisen, dass man weiter gehen kann. Ich hätte nie gedacht, dass ich all das schaffen könnte, was ich in den letzten Jahren getan habe. Es gab auch Misserfolge, aber ich habe so viel dabei gelernt! Insbesondere über mich. Darum sind Herausforderungen so wichtig, so entwickeln wir uns weiter.

Welches Schnittmuster von Fibre Mood steht auf deiner Wunschliste?

Das sind verschiedene. Ich liebe das Top Lauren und das Kleid Violet. Einfache Modelle mit klaren Linien finde ich nämlich toll, da ich dann sicher bin, dass ich sie auch häufig tragen werde.

louisemagazine

Welches sind die Vor- und die Nachteile, wenn man alleine arbeitet?

Der Vorteil ist, ganz klar, Freiheit. Ich tue was und wann ich es will. Das ist unbezahlbar! Der Nachteil ist, keine Kollegen zu haben. Ich muss zugeben, dass ich das sehr vermisse. Ich hätte gern jemanden, der mir einen Rat gibt oder mit dem man einfach mal bei einer Tasse Kaffee reden kann. Aber ich treffe immer häufiger Menschen, ich verlasse endlich meine Wohnung, sodass das Gefühl der Einsamkeit weniger wird. Dabei hoffe ich, nicht mehr lange alleine zu sein und einen Partner zu finden. Nachricht an Freiwillige 

Wie kommst du an neue Ideen für deine Artikel?

Die Ideen kommen oftmals aus meinen eigenen Erfahrungen. Da es schon viele Nähblogs gibt, versuche ich neue Ansatzpunkte und Themen zu finden, die nicht unbedingt bereits von vielen Bloggern aufgegriffen wurden. Aber das Nähen ist ein so umfangreiches Feld, dass ich problemlos Artikel für die nächsten 5 Jahre schreiben könnte!

Wo siehst du dich in 5 Jahren mit dem Magazin Louise?

5 Jahre sind lang! In meinen wildesten Träumen ist das Magazin Louise dann eine Referenz im Näh-Universum, wir haben eine kleine Redaktion und haben Kooperationen mit Marken. 

Wir von Fibre Mood sind auf jeden Fall offen dafür!

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